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Berichterstattung in der NZZ

Die NZZ am Sonntag hat in ihrer letzten Ausgabe von einem Treffen vom November 2018 zwischen dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), einer hochrangigen chinesischen Delegation und verschiedenen Berufsverbänden berichtet. Es ging um die Forderung Chinas, dass chinesische TCM-Ärzte in der Schweiz im Bereich TCM den Ärzten gleichgestellt werden sollen und über die Grundversicherung abrechnen dürfen. Dazu soll für sie ein neuer, FMH-ähnlicher Status geschaffen werden.

Der TCM Fachverband Schweiz nahm an diesen Gesprächen teil. Wir vertraten klar die Auffassung, dass es für TCM-Fachleute bereits zwei Berufe gibt (Naturheilpraktiker und Ärzte). Fachpersonen aus dem Ausland sollen unter dem einen oder dem anderen Berufstitel arbeiten, vorausgesetzt, sie erfüllen die jeweiligen Anforderungen. Zudem ist es für uns unabdingbar, dass eine Fachperson die jeweilige Landessprache, wie im Gesundheitsbereich gefordert (Sprachniveau B2), beherrscht und ohne Dolmetscher mit dem Patienten kommunizieren kann. Eine Sonderstellung chinesischer Ärzte lehnen wir kategorisch ab (wir berichteten darüber in unserer Info-Mail Anfang Dezember 2018). Unterstützt werden wir in allen Punkten durch die ASA. Nationalrätin Edith Graf Litscher hat unsere Position nach dem Treffen in einem Schreiben an das SECO noch einmal in aller Deutlichkeit bekräftigt.

China übt schon seit Jahren Druck auf die Schweiz und andere Länder aus. Im Rahmen der One-Belt-One-Road-Politik soll die TCM in ganz Europa verbreitet werden, dazu will China überall einen Spezialstatus für chinesische Ärzte schaffen. Wenn die NZZ jedoch von einer „aufgeheizten Stimmung“ und „roten Köpfen“ spricht, ist das übertrieben.

Die Forderungen Chinas widersprechen klar den schweizerischen und europäischen Regelungen. Einerseits gelten für alle die gleichen Bedingungen und Anforderungen in Ausbildung und Sprachniveau. Die vertretenen Ämter lehnten deshalb den Vorschlag alle klar und deutlich ab. Zudem sind die dafür notwendigen Gesetzesänderungen im Umfeld steigender Gesundheitskosten chancenlos. In Zeiten, in welchen über eine Reduktion der Leistungserbringer in der Grundversorgung diskutiert wird (Stichwort Auflösung des Vertragszwangs mit Ärzten), werden nicht gleichzeitig neue Leistungserbringer in die Grundversorgung aufgenommen. Einen weiteren Medizinalberuf, spezifisch für TCM-Ärzte aus China, wird es daher nicht geben.

Diesem Treffen gingen mehrere frühere Treffen voraus. Der TCM Fachverband lobbyiert weiterhin auf verschiedensten Ebenen, und wir können dabei auf die Unterstützung verschiedener Partner zählen.